Touching My Desktop

Kristian Köhntopp schreibt unter der überschrift „Touching My Desktop“ spannende Dinge über das neue Layout von Google+. Und Windows 8. Und MAC OS X Lion. Und  in den Kommentaren zu seinem Artikel kommt auch noch Gnome dazu. Die wesentliche These ist:

Genau wie Windows 8 oder Apple hat Google das Problem, Anwendungen für eine neue Geräteklasse und Verwendung in neuen Lebenssituationen anpassen zu müssen.

Immerhin: Es gab früher Computerfirmen, die zu lange an „ihren“ alten, für neu-Nutzer untauglichen UI-Konzepten festgehalten haben. Das scheint diesmal nicht das Problem zu sein, die Firmen vergrätzen lieber „Bestandskunden“ um noch ein paar Neukunden zu gewinnen. Gleichzeitig finde ich es seltsam, denn die damaligen Sprünge an Neu-Nutzern (10x in einem Jahr oder so) erwarte ich jetzt nicht mehr.

Technisch könnte ein Teil der Antwort „Model-View-Controller“ sein, das läuft auf spezialisierte Apps hinaus.

Aber das ist eben auch nicht der Traum vom Geräte-unabhängigen Internet. Das ist teuer für die Firmen, das macht einen starken Lock-In für die Anwender, und die verschiedenen Apps halbwegs Feature-äquivalent zu halten ist doof, komplex, fehleranfällig und am Ende eben auch wieder teuer, das heisst drei Apps entwickeln kostet deutlich mehr als die dreifachen Entwicklungskosten einer App.

Vielleicht haben wir hier „einfach“ eine neue Design-Komplexität, die noch niemand (!) wirklich gut gelöst hat. So ist IT eben: Sobald ein Problem halbwegs gelöst ist, lauert das nächste.

Irgendwann war effektive Datenspeicherung ein Problem (zwei Ziffern für Jahreszahlen und so), CPU-Kapazität war mal ein Flaschenhals und Hauptspeicher. Auf dieser Ebene sind es heute eher Latenzen und Bandbreiten. Die „Browser Wars“ und Feature-Inkonsistenzen zwischen Browsern kommen inhaltlich diesem Thema ziemlich nahe, und jetzt – wo die Standardisierung in der Web-Welt langsam zu funktionieren beginnt – kommt die Explosion der zu bedienenden Endgeräte und Verwendungskontexte hinzu. Das W3C war da mit CC/PP (seit ~1999, ironischerweise in verschiedenen Ausprägungen bis Juli 2010) wohl ein wenig früh dran.

Einfach nur das Wissen um ein Geräte-Profil scheint zur Lösung auch nicht beizutragen. Ich vermute, dass es auf mehrere Apps hinausläuft (so wie es Facebook auch vormacht), und dass eine intelligente Segmentierung der Apps nach Verwendung und Geräteklasse der Schlüssel zum Erfolg. Eine Firma wie Google müsste drei Apps noch stemmen können, aber ein Dutzend wahrscheinlich nicht mehr.

Meine Kristallkugel sagt: Es gibt keine Patentlösung sondern viel Frust (für Anwender) und harte Arbeit (für Entwickler und Produktmanager). Der Umgang mit der Geräte- und Verwendungsvielfalt mausert sich zu einem wichtigen Feld für den Wettbewerb in den nächsten Jahren.

Facebook und der Doppelklick-Empfehlungsknopf

Situation:

Das Verwenden von Facebook-Funktionalitäten (Like-Knopf, das Panel der Freunde, …) in der eigenen Webseite führt dazu, daß jeder Aufruf der Webseite Daten an Facebook in die USA schickt – egal ob der Surfer Facebook-Mitglied ist oder nicht, egal ob er/sie angemeldet ist oder nicht. Wahrscheinlich sind diese Daten personenbezogen (*), sollten also unter den Datenschutz fallen. Analoges gilt für Google Analytics und Googles neues „+1“. Heise bietet das alles auch für Twitter an, doch ich denke das hat eher Gründe der einheitlichen Bedienung.

(*) Mit „wahrscheinlich“ meine ich: Im Facebook Hilfebereich zum Thema steht beispielsweise über diese Daten: „… Wir speichern diese Daten für einen Zeitraum von 90 Tagen. Danach kombinieren wir diese Daten mit den Daten anderer Personen in einer Art und Weise, die keinen Rückschluss auf dich persönlich zulässt …“ – umgekehrt scheinen in den ersten 90 Tagen solche Rückschlüsse möglich zu sein.

Komplikation:

Die Rechtslage ist in der Diskussion, es gibt in Deutschland keine abschließende richterliche Entscheidung zum Thema, also in diesem Sinne Rechtsunsicherheit. Als Laie formuliert: Die Datenschutz-Vorschriften verlangen eine explizite Genehmigung zur Verarbeitung personenbezogener Daten, insbesondere zum Export aus der EU heraus, z.B. mit einem Pop-Up. Da europäische Beamte (bspw. die deutschen Datenschutzbeauftragten) an Facebook nicht `rankommen, treten die Datenschützer mehr und mehr an die Webseitenbetreiber heran, die solche Facebook-Features verwenden.  Die meisten Webseiten-Betreiber gehen der Diskussion so gut wie möglich aus dem Weg. Wer will schon so eine Stellvertreterdiskussion bis zum BGH/BVerfG (wer auch immer da zuständig ist) durchfechten???

Potenzielle Lösung:

Der für seine Computer-Kompetenz bekannte Heise-Verlag hat unter dem Projektnamen „2 Klicks für mehr Datenschutz“ eine Lösung erstellt, mit der wenigstens der Gefällt-mir-Knopf (und Twitter und Google „+1“) keine Daten beim Laden der Seite an Facebook schickt, sondern erst nachdem der Anwender den Knopf aktiviert indem er ihn einmal klickt. Das eigentliche „Gefällt mir“ passiert erst, wenn der Knopf noch einmal geklickt wird. Die Lage wird in einem Tooltip auf dem inaktiven Knopf erklärt, d.h. ein Text taucht auf, wenn die Maus über dem Knopf ruht.
Das wirkt auf mich wie ein vernünftiger Kompromiss. Facebook hat sich kurz dagegen gesträubt und ist scheinbar inzwischen halbwegs mit der Lösung einverstanden.

Jedenfalls bietet Heise den Code inzwischen unter der Überschrift „jQuery Plug-In socialshareprivacy – Dokumentation“ unter einer Open-Source-Lizenz an.

[Nachtrag: Auch als WordPress Plugin erhältlich: http://blog.ppfeufer.de/wordpress-plugin-2-click-social-media-buttons/ ]

Kommentar:

Es wird höchste Zeit, daß die USA die „OECD Guidelines on the Protection of Privacy and Transborder Data Flows of Personal Data“ ratifizieren und in nationales Recht umsetzen. Die gibt’s ja erst seit 1980. Dann hätten wir viele dieser Diskussionen nicht. Alternativ dazu könnten sie die „Safe-Harbour„-Regeln durchsetzen (gibt’s seit 2000).  Ich kenn‘ die Diskussion schon länger.

Ich interpretiere auch Facebooks zögerliche Zustimmung zu der Lösung nicht als Committment zu den Europäischen Bestimmungen.

ditto!

Neulich flog hier eine neue iPhone-App vorbei: ditto!.

Die Schlagzeile war dick:

Ditto: The Social App For What You Should Be Doing

und der Tweet dazu noch dicker:

“It is simpler than Facebook, more fun that Twitter, and more useful than Foursquare”

Dieses Wochenende habe ich ditto! ausprobiert und bin zu dem Ergebnis gekommen: Das wird das nächste große Ding.

Wo ist der Punkt?

Location-basierte Check-in-Apps gibt’s schon einige, die bekanntesten sind Gowalla und Foursquare, und Facebook und Twitter haben die Funktionalität nachgebaut. Der Witz an ditto! ist: Es geht nicht darum, sich dort anzumelden, wo man ist, es geht darum, sich dort anzumelden, wo man hinwill!.

Die Idee dahinter ist natürlich die gleiche: Ich möchte Freunde treffen, idealerweise wo ich sowieso hingehe. Das klappt eben viel besser, wenn diese Freunde Vorlaufzeit bekommen.

Szenario 1: Ich gehe zu Starbucks einen Kaffee trinken und checke bei Gowalla, Foursquare, Facebook oder Twitter ein. Angenommen ich brauche eine Viertelstunde für den Kaffee, dann haben meine Freunde 15 Minuten Zeit, um alles stehen und liegen zu lassen und zu diesem Starbucks zu kommen.

Szenario 2: Ich zeige bei ditto! meine Absicht an, bei Starbucks einen Kaffe zu trinken. Dann mache ich mich auf den Weg (sagen wir, 30 Minuten?). Dann haben meine Freunde 45 Minuten Zeit, und die Chance, jemanden zu treffen, steigt erheblich.

OK, ditto! ist noch wirklich jung. Im Moment habe ich einen (1) ditto!-Freund. Da passiert noch nicht viel. Der Service ist auch noch ein wenig … sagen wir, rudimentär. Beispielsweise gibt es kein Web-Interface zu meinen ditto!-Daten, alles ist nur über die iPhone-App zugreifbar. Und im Moment hängt alles von Facebook ab, als am Wochenende das Interface zwischen ditto! und Facebook Schwierigkeiten hatte, war der Service weg.

Und es ist eine vielversprechende Idee. Ich bin gespannt, wie sie sich entfalten wird.

Wie funktioniert eine Domain?

Neulich:

Welche Seite empfiehlst du, um einen Namen für meine Homepage zu kaufen? Ist danach eine jährliche Gebühr fällig oder wie läuft das?

Da hole ich lieber einmal etwas weiter aus:

Ich vermute daß die Frage hinter der Frage ist: Wie funktioniert es, wenn ich ein Internet-Angebot machen will?

Dann wäre die Antwort ungefähr so:
Ein Internet-Angebot funktioniert wie ein Baukasten. Es gibt mehrere Module, die man unabhängig voneinander betreiben kann, und am einfachsten ist’s, wenn alles aus einer Hand kommt.

Zunächst: Wer sich bei einer Einführung ins Thema auf dem aktuellen Niveau nicht unterfordert fühlt, sollte wahrscheinlich das ganze Thema Internet/Webseiten/Email an eine gute Agentur abgeben, und dann wäre diese eine Agentur die „eine Hand“. Ja, das kostet Geld. Und der Schaden, wenn etwas nicht funktioniert und man kann’s nicht alleine wieder einschalten kann inzwischen Firmen komplett aushebeln. Wie wäre es beispielsweise, wenn ab Freitag Email nicht mehr funktioniert und frühestens am Dienstag ein frisch eingeschalteter Techniker das Ganze wieder zum Laufen bringt?
Unter den vielen, vielen Agenturen möchte Digital.Branding, die Firma von einem meiner Freunde, hervorheben.

Für die Fans des Baukasten, die wichtigsten Module sind:

Domain-Name

Der Domain-Name ist der Name, den man im Browser in der Adresszeile eingibt, und/oder der Name, der in einer Email-Adresse nach dem „@“ kommt. Also beispielsweise: www.digitaler-heimwerker.de oder webmaster@digitaler-heimwerker.de. Der Punkt „.“ trennt dabei die einzelnen Namens-Bestandteile. Domain-Namen enden normalerweise mit einer Länderkennung (z.B. „de“ für Deutschland oder „at“ für Österreich). Außerdem gibt es sozusagen Kennungen, die Funktionen beschreiben, z.B. „com“ für commercial (also kommerziell) oder „org“ für Organisation. Diese funktionalen Kennungen sind in den USA (es gibt zwar „us“, aber es wird praktisch nicht verwendet) und im internationalen Geschäft sehr weit verbreitet. Es ist gut zu wissen, daß die Zuordnung mit wenigen Ausnahmen willkürlich ist, d.h. jeder kann einen Domain-Namen mit „de“-Kennung kaufen, jeder kann einen Domain-Namen mit „com“-Kennung kaufen usw.
Für den Domain-Namen fällt normalerweise eine jährliche Gebühr an.

Web-Server

Wer den Domain-Namen hat, hat erst einmal nur einen (hoffentlich guten) Namen, aber es passiert noch nix. Meistens ist der Domain-Namen sozusagen die Adresse für Email- und Web-Betrieb. Web zuerst: Um Seiten im Internet zu veröffentlichen, braucht man einen Web-Server. Das ist ein Computer, der sozusagen auf einen Domain-Namen „hört“. Um eine Webseite anzuzeigen, ruft der Browser sozusagen diesen Server an und holt sich die gewünschte(n) Webseite(n) und zeigt sie auf dem Bildschirm an. Theoretisch könnte dieser Computer zu Hause unter dem Schreibtisch stehen, praktisch ist es üblich, eine darauf spezialisierte Firma damit zu beauftragen, den Web-Server zu betreiben. Man spart sich dadurch Ärger mit dem DSL- oder Kabelanbieter (die meisten erlauben den Betrieb eigener Server nicht), und man hat jemanden, der Schuld ist, wenn beispielsweise wegen eines Stromausfalles irgendetwas nicht mehr funktioniert. Die Profis bekommen Themen rund um Computer- und Datensicherheit normalerweise auch besser in den Griff.
Web-Server werden in wahnsinnig vielen Varianten angeboten, für eine eigene Domain gibt es drei wichtige Klassen von Angeboten:

„Webspace“
Normalerweise bedeutet „Webspace“, daß irgendwo ein Server läuft, der auf viele (oft hunderte oder tausende) Domains „hört“ und die Webseiten sauber nach Domain sortiert verwaltet. Man könnt’s mit einer Wohngemeinschaft vergleichen. Diese Angebote sind meistens sehr preiswert, und der Haken ist, daß die Ladezeiten der Webseiten schwer vorhersehbar ist: Wenn auf einer der anderen Domains gerade viel los ist, bleibt weniger Computer-Leistung für das eigene Angebot übrig. Wie in einer WG: Wenn der andere den Tisch nicht abräumt, hat man eben die Sauerei. Für fortgeschrittene Anwender ist oft auch relevant, daß diese Angebote nur eingeschränkt Spielraum haben, um den Server an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Bitte prüft unbedingt, ob eure konkreten Vorstellungen zum Angebot passen, oft sind vermeintliche „Standard“-Wünsche bei einem konkreten Webspace-Anbieter nicht realisierbar.
Preislich liegt sowas normalerweise im einstelligen Dollar- oder Euro-Bereich im Monat (mein Bauchgefühl sagt etwa 5$, 5€ pro Monat)
Ein eigener Server (oft „Dedicated Server“ oder so)
Das ist sozusagen das Gegenteil: der Server gehört Dir ganz allein. Irgendwo im Rechenzentrum des Anbieters könnte jemand ein Foto machen, einen der Rechner darauf markieren und sagen: Der gehört Dir. Nur Dir und Dir ganz allein. Das wäre sozusagen das Einfamilienhaus. Vor Leistungsschwankungen wegen anderer WG-Bewohner … äh … anderer Leute Domains auf dem gleichen Server ist man geschützt, und man hat völlige Freiheit darüber, wie der Rechner konfiguriert sein soll. Windows oder Linux? – Der Kunde hat normalerweise die Wahl, und für viele Web-Wünsche ist die Freiheit zu konfigurieren tatsächlich wichtig. Dafür kostet’s normalerweise einen Batzen mehr. Unter 50$ / 50€ ist wenig zu finden, und was billiger ist hat oft zweifelhafte Leistungen. Nach oben hören die Preise irgendwo zwischen ein- und zweihundert Euro auf. (Und wer eine Erklärung wie diese liest, ist mit einem Dedicated Server fast sicher krass übermotorisiert. Eigene Server sind ‚was für Leute mit professionellen Ansprüchen, hunderten von Webseiten im Angebot und tausenden von Besuchern am Tag.)
Ein „virtueller Server“
Das ist sozusagen der Mittelweg, sowas wie ein Mehrfamilienhaus: Mehrere Webseiten-Anbieter teilen sich die gleiche physische Maschine. Doch anstatt da einen Webserver zu betreiben, wird die physische Maschine in mehrere Abteilungen aufgeteilt, die sich alle wie ein „Dedicated Server“ verhalten. Diese Abteilungen heißen „virtuelle Server“, und sie bieten wieder völlige Freiheit für die Konfiguration. Jeder virtuelle Server hat sein eigenes Betriebssystem, seine eigenen Einstellungen und so weiter. Außerdem gibt es sozusagen einen Hausmeister, der sich darum kümmert, daß jeder die ihm zugeordnete Computer-Leistung verwendet und nicht mehr. Es kann durchaus noch Leistungsschwankungen wegen Konkurrenz der verschiedenen „Hausbewohner“ geben, aber diese Konkurrenz läuft in einem kontrollierten Rahmen ab und die Schwankungen sind darum nicht sooo groß. Für Neugierige: Das ist auch das Modell, wie der Digitale Heimwerker betrieben wird). Auch preislich liegen die Angebote in der Mitte, der Rahmen sind ungefähr 10-20€ bzw. 10-20$

Email

Für Email gilt: Praktisch jedes Webspace- und definitiv jedes Server-Angebot bringt einen Email-Dienst mit, und das ist normalerweise das Ende der Diskussion. Manche Leute wollen ausgefallenere Email-Varianten wie bspw. einen Microsoft-Exchange-Server oder Synchronisation mit einem Blackberry-Smartphone. Für solche Spezial-Wünsche gibt es Spezial-Angebote, die man normalerweise mit einem beliebigen Webspace- oder Server-Angebot kombinieren kann. Auch hier gilt: Bitte jeden Einzelfall überprüfen, ich hatte schon einige Projekte mit erheblichen Schwierigkeiten weil eine „selbstverständliche“ Variante eben nicht angeboten wurde.

Webseiten machen

Spätestens hier kann ich wieder nur eine Agentur empfehlen. Es gibt tausende von Wegen und Werkzeugen, Webseiten zu erstellen:

Man kann sie „fest“ erstellen, mit schönen Programmen wie Adobe DreamWeaver oder Microsoft Expression Web. Diese Programme sind relativ teuer. Es gibt auch Open-Source-Alternativen. Es geht auch ganz ohne grafische Werkzeuge – aber nicht ohne Ausbildung oder intensivem Selbststudium (die Stichworte HTML und CSS sollten einen Einstieg bieten).
Manchmal bieten Agenturen solche „festen“ Webseiten an. Davon rate ich auf jeden Fall ab: Dann wird jede Änderung umständlich und teuer, und wo das Web als Technologie gerade Flexibilität zur Tugend erhebt, hebt „umständlich und teuer“ die Hemmschwelle, das wichtigste für jede Webseite zu tun, nämlich sie kontinuierlich zu verbessern.

Man kann Webseiten auch „dynamisch erzeugen lassen“. Das heisst, auf dem Server gibt es eine Datenbank mit allen Texten etc. und ein Programm, das aus diesen Texten Webseiten erzeugt. Unter diesen sogenannten Redaktionssystemen, Content Management Systemen (kurz: CMS) stechen im Moment vier aus der Open-Source-Szene heraus: WordPress (der Digitale Heimwerker verwendet WordPress), Drupal, Typo3 und Joomla!. Diese Programme installieren und betreiben ist wieder eine eher anspruchsvolle Aufgabe – das Schöne ist, daß sich hier eine natürliche Arbeitsteilung ergibt: Eine Agentur kümmert sich um den Server, um das Aussehen der Seiten und darum, daß das Redaktionssystem läuft. Dann kann jemand wie Du und ich die Texte für die Seiten „in“ diesem Redaktionssystem pflegen und betreuen.

Auf einen Blick

Die Antwort auf die Einstiegsfrage wäre also: Mach Dir klar, wie viel oder wie wenig Du willst! Geh, such Dir eine Agentur, der Du vertraust. Die Agentur soll für Dich eine Domain beschaffen, einen Web- und Email-Server betreiben und auf dem Webserver ein Redaktionssystem. Lass Dich in das Redaktionssystem einweisen oder bereite Dich auf Selbststudium vor!. Kümmre Dich um die Texte selbst. Finanziell müsste das Ganze in der Größenordnung von 10€-20€ im Monat enden, plus den Kosten für die Agentur. Das sind sicher mehrere hundert von Euros, da spielen die jährlichen Kosten für den Domain-Namen praktisch keine Rolle mehr. Je nachdem wie klar Du Dir vorher darüber warst, wie viel oder wie wenig Du willst, kann Dir die Agentur auch noch weniger wichtige Leistungen bis zu zwei, drei tausend Euro abverlangen. Das ist nach oben offen…
Wie viel eine Agentur für monatliche Betreuung verlangt, kann ich nicht beurteilen. Als anständiger Digitaler Heimwerker mache ich das natürlich selbst :-).

Facebook Scam

Nachdem’s jetzt einige meiner Freunde erwischt hat, folgt hier eine kleine „Bastelanleitung“ zum Entsorgen lästiger Facebook-Schädlinge. Konkret: Es gibt Facebook-Apps, die nur an anderer Leute Pinnwand posten, für sich selbst Reklame machen und persönliche Daten absaugen. Ich nenne solche Anwendungen „Scam“, auch wenn sie mit der Definition in der deutschen Wikipedia wenig zu tun haben. Sie stören einfach nur, und was aus den persönlichen Daten wird, weiß keiner. Wenn wir Glück haben, finden wir es auch NIEEE heraus. Facebook reagiert jedenfalls schnell: Die entsprechenden Postings des aktuellen Scams sind schon wieder weg. Der Text war ungefähr:

„I just saw who CREEPS around my pics the most on Facebook. You can see who stalks you too! [Link zur App]“

(Übrigens spannend zu beobachten, wer sich über so etwas Sorgen macht 🙂 – das ist ein ganz besonderes „Datenschutzleck“ :-)) Wer noch schneller reagieren will, kann die Berechtigungen für die App entziehen, und das geht so:
→ weiterlesen

FONIC Surfstick

So, es ist vollbrochen: Seit gestern funktioniert mein FONIC surfstick.
Ursprünglich hatte ich mir das Dings am Samstag spät nachmittags gekauft: Am Sonntag standen ein paar Stunden langeweile außer Haus auf dem Programm, die ich eigentlich produktiv nutzen wollte.
Also Surfstick, Starter Pack und eine Auflade-Karte gekauft und am Samstag noch angemeldet.
Leider dauerte irgend etwas bis gestern (Mittwoch). Wahrscheinlich die Überprüfung der Kontodaten. Seit gestern geht’s.

Immerhin, die Bedienung ist – soweit ich bisher damit zu tun hatte – echt einfach.

Tipp: Wer einen FONIC Surfstick haben will und es eilig hat, sollte auf den Bonus für die Kontoinformationen verzichten und stattdessen über eine Guthabenkarte aufladen. Ob’s damit schneller geht kann ich aus offensichtlichen Gründen nicht sagen, andere Erklärungen für eine Verzögerung von drei Werktagen und einem Wochenende (angegeben waren ein paar Stunden) habe ich nicht. Andere Erfahrungsberichte sind herzlich willkommen.

eBooks: Was tun, damit der Markt „anspringt“?

Pünktlich zur Buchmesse noch ein paar Zeilen zu den Sozio-technischen Aspekten des eBook-Marktes.

Die häufig gehörte Aussage, daß zu den Formaten in Deutschland Sicherheit herrsche, weil die deutsche Industrie sich auf das ePub-Format geeinigt habe, ist deutlich zu kurz gesprungen. Egal ob es den deutschen Verlagen passt, egal ob es mir passt: Der deutsche eBook-Markt hat sich schon internationalisiert bevor er in Deutschland richtig angesprungen ist. Die wichtigsten Player auf dem Feld haben sich eben nicht auf ePub geeinigt: Amazon und Apple. Beide bieten Bücher (nur) in ihren Reader-spezifischen Formaten an.

Am Ende wird die Frage nach dem überlegenen Format nicht von den Verlagen getroffen, auch nicht vom Börsenverein des deutschen Buchhandels und auch nicht von irgendeiner anderen Institution. Die Entscheidung treffen wir: Die Leser. Wir entscheiden uns für ein Format, denn wir kaufen die Lesegeräte und damit die Formate. Da im Moment die Content-Auswahl wenigstens auf dem deutschen Markt immer noch schlecht ist, entscheiden wir uns nach den Versprechen, und nach der Glaubwürdigkeit. Der deutsche Buchhandel hat seit mindestens drei Jahren Content-Auswahl versprochen und nicht geliefert. Sowohl Amazon als auch Apple haben aus anderen Branchen den Ruf, ihre Versprechen in rasendem Tempo einzulösen. Ihre „Lesegeräte“ verbreiten sich wie ein Lauffeuer.

Wir haben hier ein Henne-Ei-Problem: Keine eBook-Reader im Markt weil es kein ausreichend verlockendes Content-Angebot gibt, und kein Content-Angebot, weil nicht genug eBook-Reader im Markt sind. Bald wird jemand dieses Henne-Ei-Problem knacken. Ich bin gespannt, wer es ist. Mein persönlicher Tipp ist Apple. Wenn Apple (oder Amazon) diesen Kreislauf knacken, ist die Diskussion zu Ende. Ein Format gewinnt und sein Besitzer diktiert langfristig die Bedingungen. Wenn die Verlage in die Initiative gehen, wird die Zukunft für uns alle offener. Eine unternehmerische Entscheidung ist gefragt, und unternehmerische Entscheidungen sind nun einmal riskant.

Aus diesen Überlegungen heraus: Hier sind meine Bitten / Empfehlungen an die deutschen Verleger.

  • Bitte bitte bitte bietet überhaupt erst einmal eBooks an! Im Moment ist das Verhältnis verfügbare eBooks zu lieferbare Papierbücher zwischen 1:500 und 1:1.000, das ist viel zu wenig. Das bedeutet im Schnitt, daß jeder deutsche eines der jetzt schon besessenen Bücher auch als eBook bekommen kann, oder noch weniger.
  • Bitte haltet die Preise im Rahmen! Ich, euer Kunde, soll das 15-fache eines Buchpreises in einen eBook-Reader investieren und das Risiko dieser Investition tragen? Da wundert’s mich nicht, daß der Markt nicht anspringt.
  • DRM stört die legitime Verwendung der Bücher und ist ein Usability-Killer. Macht’s wie O’Reilly: Seid die Good Guys, die Good Guys beklaut man nicht.(Details könnte man am konkreten Portfolio über einen Businessplan austüfteln…)
  • Lasst den Quatsch mit der Formatbindung. Auch hier: Macht’s wie O’Reilly: Einmal gekauft, in bis zu sechs Formaten (APK, DAISY, ePub, Mobi, PDF, Mathematica) verfügbar. Der Mehraufwand ist sowieso nahe null, und die Kundenbasis vergrößert sich dramatisch. Auch so kann man den Teufelskreis knacken…

Dieser Artikel wurde inspiriert von den folgenden Quellen im WWW:

Und, last but not least, noch ein Twitter-Tip von b2b_nachrichten: „Wann fällt die Buchpreisbindung bei E-Books? Mangelnde Nachfrage nach digitalen Büchern wegen rigider Preispolitik?

Fröhliche Buchmesse. Interesse an einem Treffen am Sonntag? -> Twitter-Direktnachricht an @digitalbastler

Eilmeldung: Lieblings-Apple-TV-Problem gelöst?

Es scheint, als hätte ich mein Lieblings-Apple-TV-Problem gelöst: Die unzuverlässige Synchronisation.
Seit iTunes 10 (das ansonsten einfach und geräuscharm den Platz von iTunes 9 eingenommen hat) hatte sich die Synchronisation nicht nur über einen 3000er Port beschwert, sondern auch hin und wieder über Port 49152.
Dies hat mich zu diesem Artikel auf der iTunes-Homepage geführt: „Configuring firewalls on a Mac for use with Apple TV„.

Was hat das mit meinem Windows-PC zu tun?
→ weiterlesen

Nero 10 Brennproblem

Seit Monaten beschäftigt mich ein Problem mit dem Brennen von DVDs mit Nero 10. Dem Internet-Echo zufolge bin ich nicht der Einzige mit dem Problem. Inzwischen habe ich eine Lösung, und mit etwas Glück bin ich der einzige, der sie hat 😉

Die Symptome sind einfach, das DVD-Brennen scheitert mit einer Dialogbox:

Kann Daten zur Aufnahme nicht vorbereiten: Vorbereitung der Sitzung ist fehlgeschlagen: Transkodieren der Videodateien fehlgeschlagen.

Tatsächlich ist die Lösung krach-simpel:
→ weiterlesen