Die Debatte über Web-Sperren ist fast so alt wie das Web.
Jede Kultur hat ihre eigenen Tabus. In Deutschland ist es überwiegend Gewalt, Nazis und Zweifel an der Klimaerwärmung. In den USA ist es überwiegend Pornographie. In Australien ist es überwiegend Selbstmord. Vielleicht ist ein – gemessen am kulturellen Rahmen – großzügiger Tabu-Filter wirklich sinnvoll, nach 20 Jahren der einschlägigen Debatte weiß ich es nicht mehr.
Das wichtigste Argument gegen Filter ist und bleibt allerdings, dass die Frage einer fairen Unterscheidung zwischen „gutem“ und „bösem“ Inhalt nach wie vor nicht geklärt ist.
Gerade jetzt, wo Fehlverhalten in Politik, Wirtschaft, Militär und Kirchen die Schlagzeilen prägt, gibt es keine Institution mehr, der man zutrauen kann, in dieser Hinsicht faire Entscheidungen zu treffen.