Nachtschicht: Apple TV reparieren

Wie schon erwähnt: Mein Apple TV ist kaputt.

Woran erkenne ich, daß es kaputt ist?

  • Das Apple TV startet normal
  • Es zeigt das Menü an. Der Menüeintrag „Filme“ „Meine Filme“ (oder so ähnlich – jedenfalls der erste Menüeintrag) wird angezeigt
  • Bei Bedienung über das Apple Remote schaltet die LED zwischen weiß und orange, aber sonst keine Reaktion. Ich kann das Menü nicht aufklappen, und auch nicht zu einem anderen Menü navigieren. Hinweis: Unbedingt das Pairing der Apple Remote auflösen – führt zu genau diesem Symptom!
  • Das Apple TV meldet sich nicht mehr am WLAN an (taucht in den Tabellen des Routers nicht mehr auf)
  • Bis gestern abend: Reset („-“ und „Return“ Taste für ~10 Sekunden halten) funktioniert auch nicht mehr.


Meine Diagnose: Eine der Systemdateien ist zerschossen. Ich vermute, wenn man das System neu installiert, läuft alles wieder. Ich vermute weiterhin, daß das Unglück beim Ausstecken geschah: Ein AppleTV kann man leider nicht abschalten und auf so sicherstellen, daß nicht gerade ein Schreibzugriff auf die Platte läuft, wenn man aussteckt.

Apple TV reparieren? – Nein, die Geräte werden ausgetauscht.

Inzwischen war das gute Stück bei einem Apple Shop zwecks Reparatur. Dabei ist mir das Kinn heruntergefallen: Apple repariert diese Geräte nicht, sie werden nur ausgetauscht. Wenn das auf Garantie/Gewährleistung geht – prima. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und daß die Daten auf dem AppleTV weg sind, darüber kann man großzügig hinwegsehen. (Es wäre nett, wenn man ein Backup von einem AppleTV machen könnte!)

Wenn man die „Reparatur“ selbst bezahlen muß, ist das keine Option. Also habe ich im Internet nach Alternativen gesucht und bin in mehrerlei Hinsicht fündig geworden.

Mein erster Versuch war, „Boxee“ zu installieren.

Die folgenden Abenteuer habe ich via Twitter live der Welt mitgeteilt.

„Leider“ habe ich  dafür keine Mac-Kiste zur Verfügung, und die Dokumentation auf der Boxee-Seite ist etwas seltsam: Auf der Boxee Seite steht: „Making the patchstick (Windows XP/Vista): Extract the ZIP file and follow the instructions in the included readme.txt.“

Im readme.txt steht nur: „Please note you will need the .NET Framework 2.0 to run this“ – hmmm…

Patchstick betritt die Bühne

Als ich mich am ATV-WIN-Tool festgefressen hatte (mein Tweet: „USB Stick unter Windows formatiert – #transmac funktioniert immer noch nicht. Vielleicht kann Google helfen…“) kam das Patchstick Team als weißer Ritter ins Spiel: „@digitalbastler kuck hier http://patchstick.wikispaces.com/PatchStickBuilder„. – Super! Das war meine erste Begegnung mit Twitter, die sich richtig ausgezahlt hat.

Danke, Patchstick!

Das war’s. Was war’s?

Inzwischen habe ich beide Varianten (den Patchstick-Patchstick und den Boxee-Patchstick) zum Laufen gebracht und festgestellt, daß wohl zwei Dinge zugleich schiefgegangen sind: Das AppleTV hat wohl mit dem Update auf Firmware 3.0.1 gleichzeitig das Apple Remote Pairing vergessen als auch die WLAN-Settings. Oder so. Jedenfalls geht’s wieder, und ich brauche „nur noch“ den aus zwei Patches entstandenen Salat wieder aufräumen.

Im Moment bin ich optimistisch, daß ich dabei auch die Songs wieder zurückholen kann, die ich beim Update auf Win7 verloren hatte. Die Kollegen von Patchstick haben mich auf http://wiki.awkwardtv.org/wiki/Main_Page verwiesen. Der Digitale Heimwerker wird über die Erfahrungen berichten…

Noch ein paar Kommentare zum Umgang mit USB-Sticks:

  • Die USB-Sticks, die man fürs Patchen verwendet, sind „hinterher“ nicht mehr unter Windows lesbar.  http://patchstick.wikispaces.com/PatchStickBuilder enthält eine kleine Anleitung, wie man das wieder hinbekommt.
  • Das ATV-Win hat alles „dabei“, um einen USB-Stick auf HFS+ zu formatieren – ein separates Tool wie transmac wird nicht benötigt.
  • ATV-Win legt (wenigstens bei mir) mehrere Partitionen auf dem Stick an, und die primäre Partition ist die zweite. Um nach der Patchstick-Anleitung die Partitionen wieder herzustellen, muß man etwas weiter ausholen: Man kann gemäß der Anleitung unter http://www.pendriveapps.com/lexar-usb-flip-the-removable-media-bit-tool/ das „Removable Media Bit“ umsetzen, dann kann man die Partitionen wieder geradeziehen. Wenn man damit fertig ist, muß man auf dem gleichen Weg das „Removable Media Bit“ wieder zurücksetzen, sonst erkennen die Patchstick-Tools den USB-Stick nicht mehr.

Wie denkst Du darüber?