Erstmal: Sorry für die lange Pause. Etwas Dienstreise, etwas Weiterbildung und etwas krank einschließlich Vor- und Nachbereitung geben in der Summe eine lange Pause. Aber zur Sache: Nero 10 ist angekommen.
Nachdem ich Nero 10 kürlich vorbestellt hatte (auch um an das Geschenkchen Nero MediaHome 4 zu kommen) flatterte heute die Email ins Haus: Nero 10 ist da.
Hier sind die ersten Erfahrungen damit!
Die Installation läuft glatt, nervt aber in zweierlei Hinsicht:
- Der Rechner mußte neu gestartet werden. Das sollte mit Windows 7 eigentlich nicht mehr nötig sein. (Vermutlich ging’s um die De-Installation der alten Version und der damit installierten Codecs. Wenn’s sein muß – aber schön ist’s nicht.)
- In der Fortgeschrittenen-Installation führt das selektive Abwählen einiger Komponenten nicht dazu, daß die entsprechenden Handbuch-Teile gleich mit abgewählt werden. Dann beginnt der Scroll-Wettbewerb: Die abgewählten Komponenten sind oben, die abzuwählenden Handbuchkomponenten unten. Also… richtig schlimm ist das nicht.
An diesem Grad von … Feedback … sieht man, daß die Installation tatsächlich reibungslos lief. Übrigens: Daß nach der Installation angeblich schon Updates zu zwei Komponenten vorlagen, fand ich schon eher amüsant 🙂
Jenseits der vagen Hoffnung auf noch coolere Software waren es vor allem zwei Wünsche, die mich zum Upgrade veranlaßt haben:
- Encoding-Geschwindigkeit bei Videos.
Einige der neueren Nero-Produkte verwenden schon die CUDA-Technologie, die nach ersten Experimenten mit Badaboom durchaus für Tempo sorgt. Hoffentlich kann Nero 10 das auch.
Außerdem habe ich noch eine vage Hoffnung, daß Neros SmartEncoding-Technologie jetzt besser steuerbar ist: Mein wichtigster Anwendungsfall ist die Arbeit mit vom Fernseher aufgenommenen Videos, und bisher konnte ich SmartEncoding nur einsetzen, indem ich eine DVD brannte. Dabei wäre es eigentlich so einfach, in den Encoding-Einstellungen einen Knopf „Smart-Encoding“ anzubieten, der Bitrate & Co. entsprechend einstellt. - Mein Fernseh-Stick liefert hin und wieder „gebrochene“ Video-Dateien, die in Nero Vision unter Nero 9 nur als Diashow geöffnet werden konnte. Hoffentlich funktionieren diese Dateien mit Nero 10 besser.
Aus diesen Wünschen ergibt sich, daß ich offensichtlich zunächst Nero Vision teste.
Der erste Eindruck ist: Wenn ich eine Film-Datei erstellen will, muß ich als erstes das Ausgabeformat festlegen. Das war bei Nero 9 noch anders. Das ist unter Umständen schon ein herber Schlag für den SmartEncoding-Wunsch: Wenn das Ausgabeformat nicht passt, funktioniert SmartEncoding nicht. Zum Glück kann die Info auch nachträglich geändert werden.
Der neue Startbildschirm ist schon einmal unübersichtlicher als der Alte: Daß die Zeitleisten-Ansicht zuerst eingeblendet ist, führt zu einer gewissen Verwirrung. Umstellen auf die Storyboard-Ansicht hilft 🙂 Da war wohl jemand zu stolz auf die neue Zeitleiste. Sie kann tatsächlich mehr, ist aber auch entsprechend komplexer. Damit wäre sie für den ersten Bildschirm nicht meine erste Wahl.
Nächster Versuch: Eine aufgenommene Video-Datei aufs Storyboard gezogen und … nichts passiert. Was bei Nero 9 noch funktionierte (nämlich das direkte Importieren eines Clips ins Storyboard) ist jetzt abgeklemmt. Ziehen auf die Medienbibliothek (Tab „Eigene Medien“) führt fast zum gewünschten Ergebnis, denn natürlich muß der Clip nach dem Import von der Medienbibliothek noch ins Storyboard gezogen werden. Neu und besser: Während des Imports kann ich weiterarbeiten, z.B. mit dem ersten Clip, während ein zweiter importiert wird. Super! – das stand zwar nicht ganz oben auf der Wunschliste, aber diese Zwangspausen haben mich immer wieder genervt.
An die Arbeit: Werbung herausschneiden. „Früher“ (unter Nero 9) ging das relativ einfach: An der entscheidenden Stelle „Element Teilen“ auswählen und mit den beiden Teil-Clips weiterarbeiten. Die Aufgabe übernimmt jetzt der „Cutter“. Die folgenden Dinge sind mir dabei aufgefallen:
- Der Cutter funktioniert nur in der Spur, die tatsächlich geschnitten werden soll
- Der Cutter ist zwar ein Icon, das dem Schnittmodus in Nero 9 ähnelt, entspricht in seiner Funktion aber eher dem „Element Teilen“.
Also ergibt sich ungefähr folgender neue Arbeitsablauf für Frame-genaues Schneiden:
- Mit dem Standardwerkzeug den Film „entlangfahren“ um die heruszuschneidenden Abschnitte zu finden (das funktioniert bei Nero 10 viel besser als bei Nero 9!)
- Zoom verändern, um Frame-genau zu positionieren
- Umstellen auf den Cutter und den eigentlichen Schnitt anbringen
- Zoom wieder zurückstellen, damit man einen sinnvollen Filmausschnitt in der Timeline sieht
- Jedes zweite Mal den entsprechenden Clip mit der rechten Maustaste anklicken und „Löschen und Lücke schließen“ ausführen
Ob das tatsächlich schneller oder langsamer ist, wird die Zeit zeigen müssen. Ich entdecke gerade, daß es noch mehr Schnitt-Möglichkeiten gibt, doch die muß ich ein anderes Mal besprechen.
Fest steht jedenfalls, daß Nero 10 CUDA beherrscht. Das finde ich schon einmal toll. Damit kann meine olle Kiste auf den ersten Blick in etwa doppelter Geschwindigkeit für PSP oder iPhone recodieren.
Damit bleiben noch zwei Fragen offen:
SmartEncoding: Unklar. Grundsätzlich gibt’s die Möglichkeit natürlich noch, doch ob ich sie tatsächlich jetzt geregelt einsetzen kann, ist mir noch nicht klar. Beim ersten Test gab’s eine Fehlermeldung, und der Export war zu Ende – aber das bekomme ich noch hin.
Video-Dateien, mit denen Nero 9 nicht klar kam: Bisher habe ich nur ein Beispiel ausprobiert, und dieses Beispiel lief.
Alles in allem ist mein Eindruck: Der Kauf hat sich gelohnt. Die Software ist cooler, ich kann jetzt alle Dateien bearbeiten, CUDA spart Zeit und das mit dem SmartEncoding bekomme ich noch hin. Außerdem kann ich während des Imports weiterarbeiten.
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In einem späteren Post beschäftige ich mich mit Brennproblemen.
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